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23.09.2022
Feinstaub im städtischen Bahnverkehr - ein unterschätztes Risiko?
Das Thema Feinstaub, insbesondere im städtischen Bahnverkehr, erfährt möglicherweise noch nicht die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt, so das Fazit einer Diskussionsrunde im Format Speakers‘ Corner der InnoTrans. Zur wirklichen Relevanz des Themas gebe es noch offene Fragen, sagte Florian Böhm vom Bundesverkehrsministerium. Seine Behörde habe deshalb Untersuchungen beim Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung in Auftrag gegeben. 2023 sollen die Ergebnisse vorliegen. Eine grundsätzlich „Assoziation“ zwischen Feinstaub im Stadtverkehr und Gesundheitsrisiken bestätigte Insa de Buhr-Stockburger vom Berlin Brandenburger Herzinfarktregister. Der Zusammenhang sei „schwach, aber hochsignifikant“, wie eine neue Studie zeige. Andreas Gehlhaar, Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Deutschen Bahn, betonte, dass sich sein Unternehmen auch dieses Problem ansehe und die Diskussion verfolge. Das Unternehmen Tallano Technologies bietet bereits eine Lösung zum Absaugen von Feinstaub, der beim Bremsen von Zügen entsteht, erläuterte der Geschäftsführende Gesellschafter Bert Stegkemper. Bei der Thematik sei nicht zuletzt die Luftqualität in U-Bahnen in den Blick zu nehmen, sagte Martin Lutz von der Berliner Senatsverwaltung.
Heute großes Treffen der Hyperloop-Szene auf der InnoTrans
Anders, aufregend, stark umstritten: der Hyperloop. Das Who is Who der Szene trifft sich am heutigen Freitag bei der International Hyperloop Conference ab 9:00 Uhr auf der InnoTrans in Halle 15.2. Vertreten sind die führenden Unternehmen der Branche wie Hyperloop One, Hyperloop TT, Zeleros oder Hardt Hyperloop. In sechs Masterclasses können sich die Besucher vertiefend mit Einzelaspekten beschäftigen, etwa der Frage, inwiefern Hyperloop-Technologie im Frachtgeschäft eingesetzt werden könnte, oder wie ein weltweiter Hyperloop-Standard aussehen kann. Es ist das erste Mal, dass die International Hyperloop Conference Teil der InnoTrans ist - und die zweite Ausgabe des Events überhaupt. Die erste International Hyperloop Conference hatte 2021 in Frankfurt stattgefunden. Die Unternehmen Zeleros und Hardt Hyperloop sind mit einem gemeinsamen Stand auf der InnoTrans vertreten (Halle 4.2). Dort präsentiert sich auch die Firma Nevomo, die mit ihrer MagRail-Technologie eine Art Zwischenlösung zwischen Hyperloop und herkömmlicher schienengeführter Eisenbahn entwickelt hat. Das Unternehmen wird ebenfalls Teil der International Hyperloop Conference sein.
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Bestellter Regionalverkehr muss mehr Platz für Innovation bieten
Während ihrer langen Laufzeit müssten die Verkehrsverträge für den ausgeschriebenen Regionalverkehr genügend Raum für die Umsetzung von fahrgastfreundlichen Innovationen bieten. Das forderte Frank Zerban, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband SchienenNahverkehr, beim Public Transport Forum. Die Aufgabenträger müssten sich von den Verkehrsunternehmen in den Verträgen zusichern lassen, dass diese offen für Innovationen seien. In einem gemeinsamen Prozess müssten Zielbilder definiert und auch klare Finanzierungsrahmen festgelegt werden. Die Verträge laufen bis zu 15 Jahre, im Laufe derer etwa die Fahrzeuge ohne eine Modernisierung veralten würden. Ganz akut stünde die Implementierung von Innovationen allerdings nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, sagte Mathias Korda, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Mittelsachsen. Aufgrund der rasant steigenden Energiepreise habe aktuell vielmehr die Sicherung des aktuellen Angebotes Vorrang. Prof. Corinna Salander, Direktorin des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung, betonte, dass verschiedene Projekte aus ihrer Einrichtung zu einer Verbesserung des Gesamtsystems Schiene beitrügen.
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Paneldiskussionen: Standardisierung wichtig für ERTMS und 5G
Bei der Paneldiskussion „ERTMS - Ein Baustein auf dem Weg zu einer digitalen und autonomen Bahn“ der UNIFE im Rahmen des Dialog Forums der InnoTrans Convention trafen sich hochrangige Vertreter der Industrie, der Betreiber sowie der ERA und der UNIFE. Klaus Mindel, UNISIG General Director, UNIFE, führte aus, dass die Investitionen zwar von den Verkehrsunternehmen geleistet werden müssten, das Sparpotenzial hingegen bei den Netzbetreibern läge. Bei allen Beteiligten herrschte Konsens über die aktuellen Schwierigkeiten bei ERTMS/ETCS hinsichtlich Ausbau und Finanzierung. Wichtig für alle Akteure ist: eine schnelle und umfassende Standardisierung, um die formulierten Ausbauziele erreichen zu können. Beim ebenfalls hochkarätig besetzten Panel „5G in der Mobilität“ machte Wendelin Zoepfl, Project Manager 5G/6G, Siemens Mobility GmbH, deutlich, dass 5G und die durch 5G ermöglichte künftige Bahnkommunikation ein Game Changer sein werde. Besonders hervorgehoben wurden Kapazitätssteigerungen aber auch Energiesparpotenziale, die mithilfe einer digitalen Bahnkommunikation möglich werden.
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BIM im Tunnelbau und Betrieb: Digitalisierungspotenziale für das Bauwesen
Im Rahmen des STUVA International Tunnel Forums diskutierten ausgewählte Experten das Potenzial von Building Information Modelling (BIM) für den Tunnelbau und den Betrieb von Mobilitätsinfrastrukturen. Bereits 2015 legte das Bundesverkehrsministerium einen Stufenplan zur schrittweisen Einführung der Arbeitsmethode zur vernetzten Planung vor. „Es gibt erste BIM-basierte Pilotprojekte, wie etwa das in Rastatt, die bereits in der Umsetzung sind, andere befinden sich noch in der Planung“, so Roland Leucker, Geschäftsführer der Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen e.V. Einen Einblick in den Status Quo bestehender BIM-Vorhaben gaben die Podiumsteilnehmer Matthias Flora, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG, Stefan Franz von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH, Edgar Schömig, Vorstandsmitglied der Ed. Züblin AG und Marcus Schenkel, der als Leiter Infrastrukturprojekte Region Südost der DB Netz AG den aktuellen Stand laufender BIM-Tunnelbauprojekte der Deutschen Bahn skizzierte.
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Die PM-DiagBox macht Weichenantriebe intelligenter
Das Upgrade für Ihre Weichenantriebe – einfach per Plug-&-Play. Weitere Infos für Ihre Projekte erhalten Sie am Vossloh-Stand 975, in Halle 26 & in der Vossloh Topic Lounge.
 
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Neuheiten auch bei Güterwagen
Eigentlich ist das Segment Güterwagen nicht für seine Innovationen bekannt. Und doch hat die diesjährige InnoTrans auch hier etwas zu bieten. Zunächst fallen bei vielen Wagen die neuen Digitalen Automatischen Kupplungen (DAK) auf. So hat zum Beispiel das Bundesverkehrsministerium den DAK-Testzug mitgebracht. Bei ihm werden verschiedene Güterwagen mit Digitaler Automatischer Kupplung einem Praxistest unterzogen. Bei Neuentwicklungen ist insbesondere Tatravagonka stark vertreten. Zusammen mit dem Eisenbahnverkehrsunternehmen SETG wurde der „Sflexwood“ zum Transport von Holz vorgestellt. Er bietet einen größeren Ladequerschnitt im Vergleich zu bisherigen Wagen, ist einfacher zu be- und entladen und hat dank Leichtbau eine höhere Nutzlast. Da auf die Stirnwand verzichtet wird, ergibt sich laut SETG bis zu 25 Prozent weniger Energieverbrauch. Vom T3000 zum T4000: Tatravagonka hat einen neuen Taschenwagen für den Kombinierten Verkehr vorgestellt. Er bietet einen maximalen Laderaum für LKW-Trailer entsprechend IRS 50-596-5. Die Trailer werden ausschließlich über den Königszapfen gesichert. Der Wagen ist für den Markt Portugal-Spanien ausgelegt, möglich wird dies durch den Tausch der Radsätze an der Spurwechselstelle. Und TX Logistik hat eine verbesserte Version seines Systems Nikrasa mitgebracht. Das System, mit dem sich auch nicht kranbare Sattelauflieger auf der Bahn befördern lassen, benötigt nun im Terminal keine Rampe mehr und ist zudem stapelbar.
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Lokale Planer müssen Micro Mobility stärker als Teil des ÖPNV begreifen
Damit Micro-Mobility-Lösungen wie Sharing-Tretroller oder -Fahrräder den klassischen ÖPNV optimal ergänzen können, müssen sie von den lokalen ÖPNV-Aufgabenträger in den Konzepten mitgedacht und tariflich sowie vertrieblich integriert werden. Das war eine der Erkenntnisse des International Bus Forum mit dem Titel „Mobility as a Bürgerservice - nachhaltig, smart und überall verfügbar“. Laut Jochen Schlei, CEO von SRP Consulting, sei eine Kooperationsstrategie notwendig. Sebastian Storch, Associate Director bei Umlaut, sagte, bislang würde zu wenig in die digitale Infrastruktur für ein besseres Kundenerlebnis investiert. Roland Werner, Senior Director Public Policy bei Uber, plädierte dafür, auch Fahrtangebote seines Unternehmens als Last-Mile-Zubringer zum ÖPNV miteinzubeziehen. Für die Kommunen und ihre Unternehmen bekannten sich Rolf Erfurt (Vorstand Betrieb, BVG), Anna-Theresa Korbutt (Geschäftsführerin, Hamburger Verkehrsverbund), Staatssekretärin Meike Niedbal und Guido Schötz (Berliner Senatsverwaltung für Mobilität) dazu, den Fahrgästen bequeme, nachhaltige und multimodale Mobilität zu ermöglichen. Meike Jipp (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) zeigte anhand von Analysen zum 9-Euro-Ticket, dass günstige Angebote im ÖPNV eine breitere Zielgruppe erreichen als reguläre Aboangebote.
Die Gewinner reisen zur InnoTrans nach Berlin
„Die InnoTrans ist spannend und überwältigend zugleich. Es gibt so viel zu entdecken, was zeigt, wie groß und vielfältig die Bahnindustrie ist. Vor allem lernt man die verschiedenen Zulieferer kennen und wie alles zusammenhängt. Es erweitert meinen Blickwinkel darauf, wie groß die Eisenbahnindustrie tatsächlich ist", sagt Jonathan Chan, Assoziierter Ingenieur für Schienenverkehr aus Sydney, Australien. Mit dem InnoTrans Career Award erhielt er eine Einladung zur diesjährigen Weltleitmesse für Verkehrstechnik. Und mit ihm erhielten 16 weitere Gewinner aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Australien, Kanada und den USA eine Reise nach Berlin. Elf internationale Verbände loben gemeinsam den InnoTrans Career Award aus, um den weltweiten Toptalenten einen Einstieg ins Berufsleben zu bieten.
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Siemens Mobility Supplier Award für die Besten
Für ihre herausragende Leistung und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg im vergangenen Jahr zeichnet Siemens Mobility heute seine besten Zulieferer aus. Der unternehmenseigene Award wird in Kooperation mit der MES Expo in den Kategorien Technology & Innovation, Logistics Performance, Competitiveness, Quality, Sustainability und Moving beyond vergeben. Er soll eine Inspiration für Lieferanten sein und Best Practice-Beispiele teilen. Im vergangenen Jahr wurde der Award im Rahmen der MES Insights, der digitalen Ergänzung zur MES Expo, verliehen. Die diesjährige Verleihung findet zwischen 10:00 und 12:00 Uhr am Hub27 Beta 8 & 9 statt.
Forschungsprojekte im Zehn-Minuten-Takt
Innovative Ideen, prägnant und kreativ auf den Punkt gebracht: Darum geht es beim Mobility Sciene Slam am Freitag - einer Premiere auf der InnoTrans. Zehn Minuten haben die Slammer Zeit, ihre Zukunftsvision von Mobilität darzustellen. Wie gut sie es gemacht haben, entscheidet anschließend das Publikum. Fünf Wissenschaftler aus dem Themenfeld Mobilität und angrenzender Fachgebiete treten gegeneinander an. Beim Science Slam ist kein staubtrockener Wissenschaftsvortrag, sondern Witz und Einfallsreichtum gefragt. Auf unterhaltsame Art sollen dem Publikum die Perspektiven der Mobilität nähergebracht werden. Die Vorträge sind auf Englisch. Die Veranstaltung wird auch im Livestream zu sehen sein und im Nachgang auf InnoTrans Plus als Video-on-Demand zur Verfügung stehen. Beginn ist 14:00 Uhr, der Einlass ist für Fachbesucher frei (palais.Berlin).
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Wichtige Termine am 23.09.2022
•  09.15 - 20.15 Hyperloop Conference im Rahmen der Conference Corner, Halle 15.2
•  10.00 - 11.00 Mann+Hummel - Gesünderes Pendeln: EU-Projekt „AeroSolfd“ für saubere Luft im Stadtverkehr, Halle 14.2, Speakers‘ Corner
•  10.00 - 12.00 Mobilität neu definieren: VDB-Zukunftswerkstatt, Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), palais.Berlin
•  11.30 - 12.30 Siemens Mobility GmbH - Das Forschungsprojekt „ASTriD – Autonome Tram im Depot“, Halle 14.2., Speakers‘ Corner
•  14.00 - 15.30 Mobility Science Slam - Zukunft der Mobilität aus einer neunen Perspektive: Science Slam Premiere, palais.Berlin
 
Alle Termine finden Sie bei InnoTrans Plus

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Der InnoTrans Daily ist auch zum Download in der InnoTrans Report-App und auf www.innotrans.com.
World Innovation Guide
Zur InnoTrans 2022 veröffentlichen wir einen exklusiven World Innovation Guide. Der Guide beinhaltet alle Weltpremieren aus den fünf Messesegmenten Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction, die weltweit zum ersten Mal einem Fachpublikum präsentiert werden.
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